Tief einatmen und die Luft anhalten!

Kennen Sie diesen Satz noch, wenn Sie zur Röntgenuntersuchung gingen? Sicher, meist war man doch froh, mit einem guten Ergebnis die Untersuchung hinter sich gelassen zu haben.

Leider ist es zunehmend häufiger der Fall, dass ein so problemloses tiefes Durchatmen nicht mehr allen Patient:innen möglich ist. Häufig leiden diese an der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung – auch COPD abgekürzt.
War es vor einigen Jahren noch vermehrt der Staub- oder Schadstoffkontakt am Arbeitsplatz, so ist es nunmehr eher die Folgen einer ungesunden Lebensweise – das Rauchen – oder aber auch die langanhaltende Folge von Entzündungen der Atemwege durch Bakterien und Viren. Auch die Folgen der COVID-Lungenentzündung rücken zunehmend in das Interesse der Ursachenforschung auch bei der COPD.

Trotz dem entscheidenden und fachärztlich geleiteten frühen Therapiebeginn kann sich die Erkrankung verschlimmern und die Lebensqualität teils erheblich einschränken. In einigen Fällen sind die Patient:innen dann auf eine Atemunterstützung mittels einer Beatmungsgeräts angewiesen. Ob eine Beatmung der:des Patient:in über eine Maske ausreicht und welche der unterschiedlichen Verfahren der Beatmung zu Hause die richtige Form für den Einzelnen ist, muss fachärztlich diagnostiziert und angepasst werden.

Über Wochen können die Patient:innen schrittweise wieder in ihr altes bekanntes Leben zurückfinden.

Einige Patient:innen mit vorbestehender COPD erkranken an einer Lungeninfektion, werden intensivpflichtig und müssen im künstlichen Koma über Tage oder Woche bis zur Besserung der Lunge künstlich beatmet werden. Hier ist meist ein Luftröhrenschnitt zur Beatmungsentwöhnung unumgänglich. Das Entwöhnen ist nicht nur für die:den Patient:in mühsam, sondern auch für die Angehörigen mental belastend und bedarf einer hohen pflegerischen und ärztlichen Kompetenz. Über Wochen können die Patient:innen schrittweise wieder in ihr altes bekanntes Leben zurückfinden.

In der Sternbach-Klinik Schleiz soll sich mittelfristig schrittweise eine Abteilung für „Weaningmedizin“ etablieren, welche sich genau dieser Patient:innen annimmt. Damit wird es möglich werden, wohnortnah und spezialisiert auch Patient:innen mit chronischen Erkrankungen der Lunge –wie der COPD- wieder vom Beatmungsgerät teils oder vollständig zu entwöhnen, eine im Einzelfall doch notwendige dauerhafte Beatmungstherapie zu überprüfen und anzupassen oder auftretende Begleiterkrankungen zu überwachen.

Trotz aller medizinischer Fortschritte ist es noch immer am besten, nicht erst zu erkranken.

Holen Sie also tief Luft, treiben Sie Sport und tun Sie der Lunge etwas Gutes mit dem Verzicht auf Nikotin – ohne Zigarette ob mit E oder ohne geht es am besten!